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„Mit allen Sinnen durchs Unternehmen gehen“

Meppen. Unter dem Thema „Energiemanagementsystem nicht nur wegen der EEG-Umlage“ lud die Energieeffizienzagentur Emsland (EEA-EL) zu einer Informationsveranstaltung ins Meppener Kreishaus. „Der eigentliche Vorteil bei der Einführung eines Energiemanagements ist die Effizienzsteigerung im Bereich der Energie“, begrüßte Wilfried Gravel von der EEA-EL die rund 60 Gäste.

Große Resonanz beim Seminar der EEA-EL zum Thema Energiemanagement

Meppen. Unter dem Thema „Energiemanagementsystem nicht nur wegen der EEG-Umlage“ lud die Energieeffizienzagentur Emsland (EEA-EL) zu einer Informationsveranstaltung ins Meppener Kreishaus. „Der eigentliche Vorteil bei der Einführung eines Energiemanagements ist die Effizienzsteigerung im Bereich der Energie“, begrüßte Wilfried Gravel von der EEA-EL die rund 60 Gäste.

Große Unternehmen sind seit diesem Jahr verpflichtet ein Energiemanagement System nach DIN ISO 50001einzuführen, um in den Genuss des Spitzenstromausgleiches zu kommen. Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) reicht hier die Auditierung nach DIN ISO 16247-1. „Unternehmen sollten aber nicht nur diese Rückvergütung bei einer Zertifizierung oder Auditierung im Sinn haben, sondern vor allem die Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen zum Ziel haben“, ist Thorsten Herbrüggen, Geschäftsführer des Lingener Unternehmen Ternion Managementsysteme sicher. Der Europäische Aktionsplan 202020 sieht vor die erneuerbaren Energien um 20 Prozent zu erhöhen, die Treibhausgase und die Versorgung mit Primärenergie um jeweils 20 Prozent zu verringern. Diese Aktion habe sich die Bundesregierung für die Pflichteinführung des Energiemanagementsystems zum Vorbild genommen. „Es lohnt sich mit allen Sinnen durch das Unternehmen zu gehen“, so Herbrüggen. Er führte die Teilnehmer anhand von Beispielen durch die verschiedenen Stufen bei der Implementierung eines Energiemanagementsystems. Von der energetischen Ausgangsbasis und Berechnung bis zur Aufstellung von Energiekennzahlen. „Die Verbräuche von Strom, Gas oder Druckluft werden bis zu den einzelnen Maschinen herunter gebrochen, damit die Energieschlucker lokalisiert werden“, so Herbrüggen. Hierbei sei es wichtig auch die Mitarbeiter zu sensibilisieren. „Wenn wir die Prozesse im Griff haben, stimmen auch die Energieverbräuche“, so der Ingenieur weiter. Allein ein drei Millimeter großes Loch im Schlauch einer Druckluftanlage würde ein mehr an Energiekosten von 2.300 Euro im Jahr bedeuten. Bei 10 Millimeter würden rund 26.000 Euro im Jahr im wahrsten Sinne in die Luft geblasen. Achim Schwartz, Werksleiter bei der Glunz AG in Meppen, berichtete von den Erfahrungen bei der Einführung eines Energiemanagementsystems. Das Unternehmen zählt zu den Energie- und produktionsintensiven Betrieben. Für knapp 10 Millionen Euro benötigt die Glunz AG am Standort Meppen Energie in Form von Strom und Gas. „Durch die Einführung des Energiemanagementsystems ist eine Einsparung von fünf Prozent möglich“, ist Schwartz überzeugt. Daher habe sich dieser Prozess auch ohne die staatliche Subvention gelohnt.

Informierten rund um das Thema Energiemanagementsystem (v.l. Achim Schwartz (Glunz AG), Thorsten Herbrüggen (Ternion) und Wilfried Gravel (EEA-EL).