EEA: „Energieeffizienz zahlt sich aus“
Berlin/Emsland. Die Bäckerei Lüttel aus Lingen leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Dies hat Unternehmer Peter Lüttel nun auch schriftlich. Denn sein Energieeffizienzkonzept wurde in Berlin durch das Institut für angewandte Energieeffizienz (IfaE) mit dem ersten Platz im bundesweitem Wettbewerb „Grünes Haus 2012“ ausgezeichnet.
Lingener Bäckereiunternehmen in Berlin ausgezeichnet
Berlin/Emsland. Die Bäckerei Lüttel aus Lingen leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Dies hat Unternehmer Peter Lüttel nun auch schriftlich. Denn sein Energieeffizienzkonzept wurde in Berlin durch das Institut für angewandte Energieeffizienz (IfaE) mit dem ersten Platz im bundesweitem Wettbewerb „Grünes Haus 2012“ ausgezeichnet.
Das Familienunternehmen aus Lingen setzt zur Steigerung der Energiefffizienz auf zwei mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Eigenerzeugung von Strom und Wärme. „Bereits im Jahr 2000 habe ich mich mit der Thematik Energieeffizienz auseinandergesetzt“, so Peter Lüttel in einem Gespräch bei der Energieeffizienzagentur des Landkreises Emsland (EEA). Wilfried Gravel von der EEA hatte den Lingener Unternehmer bei der Aufbereitung der Daten für die Bewerbungsphase tatkräftig unterstützt. 2002 ging das erste BHKW ans Netz, zwei Jahre später sogar das Zweite. Um den Einsatz der BHKW´s zu optimieren, wurde ein eigener Heizkreislauf eingerichtet, an den Garräume, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen sowie Spülmaschinen angeschlossen sind. Die erzeugte Abwärme wird für die Raumheizung verwendet. Durch diese Lösung wurde eine Einsparung bei der Primärenergie von 25 Prozent erreicht und die CO2-Emissionen konnten um 34 Prozent gesenkt werden. „Energieeffizienz zahlt sich aus“, ist Lüttel überzeugt und rechnet eine Einsparung von rund 10.000 Euro im Jahr vor. So betrage der jährliche Energieeinkauf ohne die BHKW-Abwärmenutzung etwa 19.340 Euro. Durch die eigene Energieversorgung hätten sich die Kosten auf 10.243 Euro reduziert. „Das Geld hat man zwar nicht im Portemonnaie, hält aber unser Unternehmen wettbewerbsfähig“, gibt Lüttel zu. Und das mit einem umweltfreundlichen Begleiteffekt. Pro Jahr werden so etwa 25 Tonnen CO2 eingespart. „Energieeffizienz ist heute ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor“, ist auch Wilfried Gravel überzeugt. Mit modernen Energiekonzepten lasse sich die Energiewende auch wirtschaftlich umsetzten. Bäckereichef Peter Lüttel ist bereits einen Schritt weitergegangen. „ Mich hat es geärgert, dass ich den durch die BHKW`s erzeugten Strom nicht zu 100 Prozent selbst nutzen konnte“, so Lüttel. 20 Prozent der erzeugten Energie wurde den Stadtwerken Lingen verkauft. Das hatte vor gut zwei Monaten ein Ende. Der Bäckereichef erstand ein Elektroauto von Renault, welches er nun durch Energie von seinen Kraftwerken „betankt“. Das Fahrzeug liefert jeden Tag Waren in die Filialen rund um Lingen. „Hatten wir vor der Anschaffung des Elektroautos Treibstoffkosten zwischen 400 und 500 Euro, fahren wir jetzt nahezu umsonst“, ist Lüttel überzeugt. Zwar sei die Leasingrate monatlich etwa 150 Euro teurer, die Einsparung betrage monatlich dennoch rund 350 Euro. „Gerade aufgrund der steigenden Benzin- und Dieselkosten macht der Wechsel zu einem Elektroauto, zum Beispiel bei Stadtfahrten, sinn“, ist auch Gravel überzeugt. In Kombination mit einer Solaranlage auf dem eigenen Hausdach fahre man fast umsonst. Die höheren Anschaffungskosten relativierten sich schnell, wenn Treibstoffkosten und die nicht nötigen Inspektionen und Ölwechsel mit einbezogen würden. „Der Energiewandel findet langsam in den Köpfen statt, ist aber jetzt schon in vielen Bereichen wirtschaftlich sinnvoll“, resümiert Gravel. Die Energieeffizienzagentur des Landkreises Emsland ist Ansprechpartner beim Aufzeigen von Energiesparpotenzialen und informiert über Energieeffizienz und Fördermittel.