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Astronaut bei Klimakonferenz

Es gibt Menschen, denen kann man stundenlang zuhören. Thomas Reiter ist so einer. Wenn der ehemalige Astronaut über seine Ausflüge ins Weltall erzählt, dann gelingt es ihm spielend leicht, seine Zuhörer zu fesseln.

Es gibt Menschen, denen kann man stundenlang zuhören. Thomas Reiter ist so einer. Wenn der ehemalige Astronaut über seine Ausflüge ins Weltall erzählt, dann gelingt es ihm spielend leicht, seine Zuhörer zu fesseln. Er ist einer von bislang acht Deutschen, die im All waren und neben Ulf Merbold und Alexander Gerst der bekannteste. In seinem Referat im Rahmen der Emsländischen Klimakonferenz skizzierte der ehemalige Jet-Pilot, der als Astronaut mit der russischen Mir-Raumstation und der internationalen Raumstation ISS die Erde umkreiste, die zeitlichen Abfolgen künftiger Mondmissionen und sprach zudem von der Motivation für die astronautische Raumfahrt: „Es geht dabei immer um die Erweiterung des Wissens, um Innovation, Kooperation und Inspiration.“ Der heutige Direktor für „Bemannte und Robotische Forschung“ der Europäischen Weltraumorganisation ESA präsentierte dabei seinen ganz persönlichen Blick auf die Welt. „Im All erkennt man, wie dünn eigentlich unsere schützende Atmosphäre ist.“ Sehr nachhaltig bewegt habe ihn der Blick aus rund 400 Kilometern Höhe auf die großflächigen Urwaldabholzungen im Amazonasgebiet. „Da wird man sehr nachdenklich.“Aktuell ist Reiter auch an der Erforschung des Nachbarplaneten Mars engagiert. „Ich hoffe, dass wir bald herausfinden können, ob es früher oder sogar aktuell Spuren von Leben auf diesem Planeten gab oder gibt und ob man den Mars besiedeln könnte.“ Er hoffe aber, dass dies dann nur eine Option sei und „wir den Mars nicht irgendwann einmal als Fluchtort benötigen, weil wir unseren eigenen Planeten zerstört haben.“